Finanzergebnis Renault S.A 2015 - Renault Gruppe erreicht operative Marge von fünf Prozent

12. Februar 2016
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Die Renault Gruppe hat 2015 erneut ein sehr gutes Ergebnis erzielt und konnte ihren Konzernumsatz um 10,4 Prozent auf 45,327 Milliarden Euro verbessern. Im gleichen Zeitraum erzielte das Unternehmen ein Zulassungsplus von 3,3 Prozent auf 2,8 Millionen Fahrzeuge. Die operative Marge entwickelte sich ebenfalls positiv gegenüber dem Vorjahr und wuchs auf 2,320 Milliarden Euro (+44,2 Prozent). Das sind 5,1 Prozent des Umsatzes im Vergleich zu 3,9 Prozent in 2014. Die operative Marge der Automobilsparte stieg um 74,4 Prozent und trug mit 1,496 Milliarden Euro zum guten Ergebnis bei. Dies entspricht 3,5 Prozent des Umsatzes der Automobilsparte (2014: 2,2 Prozent). Das Betriebsergebnis der Renault Gruppe beläuft sich auf 2,121 Milliarden Euro, ein Plus von 91,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Beitrag der verbundenen Unternehmen beträgt 1,371 Milliarden Euro gegenüber 1,362 Milliarden Euro in 2014. Dabei ist der Verlust von AvtoVAZ bereits berücksichtigt. Das Nettoergebnis stieg um 48,1 Prozent auf 2,960 Milliarden Euro gegenüber 1,998 Milliarden Euro im Vergleichszeitraum. Damit erzielte die Renault Gruppe erneut einen positiven operativen Free Cash Flow in der Automobilsparte in Höhe von 1,033 Milliarden Euro.
„Die Ergebnisse 2015 markieren einen entscheidenden Fortschritt zur Erreichung der Ziele unseres Plans ,Drive the Change‘“, erklärte Carlos Ghosn, Präsident und Chief Executive Officer von Renault. „Dank des Engagements aller Mitarbeiter und des Erfolgs unserer Modelle haben wir die angestrebte operative Marge früher als erwartet erzielt. Jetzt gilt es, auch unser Umsatzziel zu erreichen und dabei eine Marge von mehr als fünf Prozent zu behaupten“, so Ghosn weiter.

Der Umsatz der Renault Gruppe erreichte 2015 insgesamt 45,327 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Zuwachs von 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei einem unveränderten Wechselkurs läge der Zuwachs bei 10,6 Prozent.

Die Automobilsparte steuerte 2015 einen Beitrag von 43,108 Milliarden Euro zum Umsatz bei und verbesserte sich damit um 10,9 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. Sowohl das Absatzplus bei den einzelnen Marken als auch das höhere Verkaufsvolumen an die Konzernpartner trugen zum guten Ergebnis bei. Der Preiseffekt begünstigte das Ergebnis vor allem durch den Aufwärtstrend in einzelnen Schwellenländern. Dadurch liessen sich ungünstige Wechselkurseinflüsse ausgleichen.

Die operative Marge der Renault Gruppe beläuft sich auf 2,320 Milliarden Euro (+44,2 Prozent), was 5,1 Prozent des Umsatzes entspricht (2014: 1,609 Milliarden Euro und 3,9 Prozent des Umsatzes).

Die operative Marge der Automobilsparte erhöhte sich um 74,4 Prozent bzw. 638 Millionen auf 1,496 Milliarden Euro und liegt damit bei 3,5 Prozent des Umsatzes (2014: 858 Millionen Euro und 2,2 Prozent des Umsatzes).

Das sehr zufriedenstellende Ergebnis beruht auf gestiegen Verkäufen in Höhe von 480 Millionen Euro und konsequenten Kostensenkungen (527 Millionen Euro).

Im Gegenzug wirkte sich der Preis/Produktinhalt/Mix mit -379 Millionen Euro negativ aus, was vor allem auf die Einführung der Euro-6-Norm und Fahrzeuge zurückzuführen ist, die das Ende ihres Modellzyklus erreicht haben. Wechselkurseinflüsse und günstige Rohstoffpreise steigerten das Ergebnis hingegen um 22 Millionen bzw. 61 Millionen Euro.

Die Finanzsparte steuerte 824 Millionen Euro zur operativen Marge der Renault Gruppe gegenüber 751 Millionen Euro in 2014 bei. Dieser Zuwachs ergibt sich durch zusätzliche Serviceleistungen. Die Risikokosten sanken gegenüber 0,43 Prozent in 2014 auf 0,33 Prozent.

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen verzeichnet Renault ein negatives Ergebnis in Höhe von 199 Millionen Euro (2014: -504 Millionen Euro). Die Mehrkosten sind auf die Umsetzung des Wettbewerbsabkommens in Frankreich zurückzuführen sowie auf weitere Restrukturierungskosten in anderen Ländern.

Das Betriebsergebnis der Renault Gruppe beläuft sich auf 2,121 Milliarden Euro gegenüber 1,105 Milliarden im Vergleichszeitraum. Gründe für das positive Ergebnis sind die nochmals verbesserte operative Marge und die weiter stark gesunkenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Der Beitrag der verbundenen Unternehmen beläuft sich auf insgesamt 1,371 Milliarden Euro gegenüber 1,362 Milliarden Euro in 2014. Nissan steuert zu dem Ergebnis 1,976 Milliarden Euro bei (Vorjahr: 1,559 Milliarden Euro).

Belastet wird das Ergebnis durch den Beitrag von AvtoVAZ, der sich durch die aussergewöhnlich schwierige Wirtschaftslage in Russland erklärt (Rückgang des Marktes um -35 %, um 33 Prozent niedrigerer Rubelkurs, steigende Zinssätze) und zu einem Verlust für Renault in Höhe von 620 Millionen Euro führt.
Die Gründe für die so von der Renault Gruppe nicht vorhersehbare Situation sind:
- Die Beteiligung am Buchverlust von AvtoVAZ in Höhe von 395 Millionen Euro (davon 136 Millionen Euro operativer Verlust)
- Die Wertminderung des Investitionsvolumens in Höhe von 225 Millionen Euro im Vergleich zum Börsenwert von AvtoVAZ zum 31. Dezember 2015. Dies ergibt einen Verlust der Renault Beteiligung in Höhe von 91 Millionen Euro.
Die Renault Gruppe führt aktuell Gespräche zwecks einer Rekapitalisierung mit den anderen Aktionären der ARA BV Holding, unter deren Kontrolle AvtoVAZ steht. Die Neufinanzierung könnte zur Konsolidierung des Unternehmens durch Renault führen.

Das Nettoergebnis der Renault Gruppe beträgt 2,960 Milliarden Euro (+48,1 Prozent). Das Nettoergebnis als Anteil der Gruppe beläuft sich auf 2,823 Milliarden Euro (dies entspricht bei 10,35 Euro je Aktie einem Zuwachs von 49,6 Prozent gegenüber 6,92 Euro je Aktie in 2014).

Renault erreichte 2015 in der Automobilsparte einen positiven operativen Free Cash Flow von 1,033 Milliarden Euro. Dies ist auf die gesteigerte operative Rentabilität zurückzuführen und berücksichtigt eine positive Veränderung des Working Capital in Höhe von 663 Millionen Euro.

Im Rahmen der kommenden Hauptversammlung wird die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2,40 Euro je Aktie vorgeschlagen (2014: 1,90 Euro).
AUSBLICK 2016

Die Renault Gruppe rechnet für den Weltmarkt 2016 mit einem Wachstum von ein bis zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der europäische Markt dürfte im gleichen Zeitraum um zwei Prozent wachsen. Für den französischen Markt rechnet das Unternehmen ebenfalls mit einem Zuwachs von zwei Prozent.
Ausserhalb Europas erwartet die Renault Gruppe für die Märkte Brasilien und Russland einen erneuten Rückgang von sechs bzw. zwölf Prozent. Im Gegenzug dürften die Märkte China (+4 bis +5 Prozent) und Indien (+8 Prozent) weiter wachsen.

In diesem Kontext erwartet die Renault Gruppe
- einen weiteren Umsatzzuwachs bei unveränderten Wechselkursen
- eine erneute Verbesserung der operativen Marge der Gruppe
- einen positiven Free Cash Flow für die Automobilsparte
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